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Das Grindhouse-Gemetzel geht in die zweite Runde und alle die sich schon beim ersten Teil kopfschüttelnd gefragt haben, was das Ganze denn soll, können hier nun getrost aufhören weiterzulesen und sich den Film gleich sparen.
Denn, wie auch schon der Erstling der von Robert Rodriuez geplanten Schmuddel-Kino Trilogie (der geplante dritte Teil soll im Weltall spielen), haut auch der zweite Teil ordentlich was an harten, politisch nicht immer ganz korrekten und für manch einem auch geschmacklosen Splatter-Szenen raus.
So blieb vielen Zuschauern aus dem ersten Teil noch sehr die Gedärm-Abseil-Szene im Gedächnis, wird diese Gedärme-Spielerrei nun ad adsurdum geführt, wenn dies denn überhaupt noch Möglich ist.
Fans des ersten Teils werden sich also wieder an mehr oder weniger sinnlosen Splatter-Szenen ergötzen können, die durchaus gelungen und lustig sind, vorrausgesetzt man hat eben solch einen Humor, was zumindest auf mich zutrifft.
Danny Trejos Schauspiel ist gewohnt gut und wird niemanden enttäuschen.
Grandios dagegen Carlos Estevez erste Rolle überhaupt als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, ebenfenfalls besser als gedacht der Part von Lady Gaga und einem sichtlich gealterten Mel Gibson.
Das wäre dann meiner Meinung nach aber auch schon alles, was es positives über den Film zu berichten gibt.
Leider macht der Film im Gegensatz zum ersten teil, den ich sehr gelungen fand, dann einiges falsch.
Vieles wird viel zu schnell abgehandelt, es gibt Handlungssprünge die nicht sein müssten und an denen man sich gewünscht hätte, dass Rodriguez dort ein wenig intensiver in die Geschichte eingeht.
Andere Szenen dagegen werden unnötig in die Länge gezogen, so dass der Film bei einer Lauflänge von 110 Minuten zum einen enorme Längen aufweist, die den Filmgenuss sehr trüben, auf der anderen Seite dann den Filmgenuss aber auch noch dadurch stören, dass vieles viel zu gehetzt und unbefriedigend erklärt wird.
Auch die "Storytwists" waren zu vorhersehbar, daher bin cih so frei und setze "Storytwists" auch einfach mal in Klammern.
Grindhouse-Feeling kommt, anders als in Machete leider ebenfalls überhaupt nicht auf, so hat Rodriguez, warum auch immer, leider auf jegliches Stilmittel, wie Laufspuren im Film, Tonaussetzer und alles was den Charme von alten Grindhouse-Filmen ausmacht, verzichtet.
Ich will mich an dieser Stelle auch gar nicht weiter mit dem Film auseinandersetzen, so enttäuscht wie ich momentan war, obwohl ich mir extra drei Tage Zeit gegeben habe, um den Film s acken zu lassen.
Warder erste Teil noch purer dreckiger aber durchaus liebenswerter Grindhouse-Spaß, ist der zweite Teil meiner Meinung nach leider nur ein platter Aufguss, der lediglich durch ein paar lustige Gags und den netten Splatter-Szenen sich vor dem Totalausfall retten kann.
Für einen guten Film bedarf es aber mehr.
03/10